Clickclickdecker
Ich habe keine Angst vor...
Text: Falk Albrecht
Deutsche Singer/Songwriter gibt es nicht gar so viele – und die meisten scheinen in Hamburg zu leben. So auch der gebürtige Berliner Clickclickdecker (bürgerlich: Kevin Hamann), der seit Jahren in der Hansestadt residiert und mittlerweile einige semi-prominente Musiker zu seinen Fans zählt: Mit Turbostaat-Bassist Tobias Knopp bewohnt er eine WG, den Anstoß zur Aufnahme dieses Albums gab Szenevater Bernd Begemann. Vor allem Begemanns Engagement ist wenig überraschend, denn auf “Ich habe keine Angst vor…” erinnert einiges an dessen Schaffen – und das nicht nur wegen der prinzipiellen Herangehensweise, sondern auch weil Hamanns Gesangsstil dem von Begemann ähnelt. Rein musikalisch erfindet Clickclickdecker das Rad natürlich nicht neu – was mit Gesang, akustischer Gitarre und zurückhaltend eingesetztem Schlagzeug auch kaum möglich ist –, das Hauptaugenmerk liegt insofern auf den Texten. Und von denen sind einige wirklich gut gelungen: “In Altona trank ich mal einen guten Kaffee” oder “Sie sammeln Zucker? Ich auch!” kann man als in sich geschlossene Kurzgeschichten betrachten, durchaus originell erzählt und poetisch formuliert. “Unbekannt nicht zu sprechen” hingegen erweist sich als augenzwinkernde Plattitüdensammlung, eine Szene-Nabelschau wie “Wer erklärt mir wie das hier funktioniert” schließlich interessiert wohl nur Menschen, die sich irgendwie der Musikbranche zugehörig fühlen. Alles in allem ein beachtliches Album, dem auch Anhänger der ‘Grand Hotel van Cleef’-Bands Aufmerksamkeit schenken sollten.
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