Cloak
Black Flame Eternal

Schweden scheint noch immer der Sehnsuchtsort von Cloak aus Atlanta zu sein. Waren es beim Debütalbum noch Tribulation, denen man nach Kräften nacheiferte, ist man nun beim unheiligen Black Metal von Watain oder Dissection angekommen – allerdings im US-Remake dieser Bands.

Wie so oft bei Filmen bleibt bei der hyperprofessionellen Herangehensweise einiges an Spirit auf der Strecke. Auch Cloak haben die unheimlichen, dissonanten Gitarrenharmonien, das Drum-Sperrfeuer, den teuflischen Gesang, aber ihnen fehlt das subtil Bedrohliche, der glaubwürdige Wahnsinn, das Gefühl, das jederzeit alles außer Kontrolle geraten könnte, wie es die Genannten vermitteln.

Cloak haben die Musik ihrer Vorbilder hingegen sehr präzise studiert und bauen sie perfekt nach, das gilt auch für Artwork und Texte. Daraus entstehen dann unterhaltsame Songs wie “Shadowlands”, bei dem noch die alten Gothic-Rock-Elemente durchscheinen, oder “The Holy Dark” mit seinem atmosphärischen C-Teil. Trotzdem stinkt es hier nicht nach altem Schweineblut, sondern nach Hair-Conditioner.

Mit “Heavenless” gibt es noch eine staubige Western-Ballade mit Tribal-Drumming – bei Watain hieß die “They Rode On” –, bevor im finalen epischen Titelsong nochmal das Genre durchdekliniert wird. Wen der Mangel an Spiritualität und Hintergründigkeit nicht stört, bekommt hier solides Geisterbahn-Entertainment.

Das steckt drin: Black Anvil, Necrophobic, Watain