Marco Pleil ist ein hartnäckiger Mensch. Nach sieben Jahren Grundrockdienst beim Pop-Punk-Trio Strange veröffentlichte er 1999 die erste Demo-CD und musste 2000 zusehen, wie die EMI eine eingetütete Single-Veröffentlichung zurückzog. Nach drei Jahren auf der Suche gründete er kurzerhand sein eigenes Label und debütierte 2003 auf Albumlänge mit einem recht eigenen Entwurf elektronischen Indiepops. Beim Zweitwerk regiert nun die Gitarre. Aufgenommen von Guido Lucas im bluBox-Studio, lenkt Pleil jeden der 16 Songs nahezu ohne Verzögerung auf eine ergreifend schöne und funktionierende Melodie zu. Und lässt ihn enden, sobald sie sich entfaltet hat. 1:16, 1:27, 1:04 – das sind hier die Songlängen. Irgendwo zwischen den Lemonheads, Pale, Nada Surf, einem Hauch Get Up Kids, einer Prise Buffalo Tom, entrücktem Power- und Britpop, Blackmail ohne Lärm und der Saat der Beatles, aus der ohnehin alles keimt, stutzt Pleil den Popsong auf seinen Kern zurecht. Eine Hommage, die sich zugleich als Demaskierung lesen lässt.