Clutch
Blast Tyrant

Ob eine Rockband gut ist, zeigt sich hoffentlich weiterhin daran, ob sie jammen kann. Clutch sind inzwischen so gut darin, dass sie zu Recht wuchern mit ihrem Trumpf: Nachdem das Quartett mit “Jam Room” bereits eine ganze LP der Musikonanie widmete, eröffnet und schließt auch “Blast Tyrant” mit instrumentalen Orgien. Dazwischen wird – nach tausenden gemeinsamen Konzerten in dieser Besetzung kaum überraschend – vorbildlich gegroovt, während Sänger Neil Fallon schreiend, singend und redend seine Sicht der Dinge verkündet: “Everybody move to Canada!” Warum nicht. Clutch machen ihr Ding: zeitgemäßen, inzwischen brillant produzierten Southern Rock, der dieses Mal sogar mit Akustikgitarre im Down-verwandten “The Regulator” und in der Fastballade “Ghost” daherkommt. Manche ihrer Riffs sind dann zwar wieder etwas zu nah am Rockstandard, Nummern wie “La Curandera” oder “Cypress Grove” aber begeistern mit spannenden Arrangements und innovativer Instrumentierung. Die Band, die schon Sepultura auf “Roots” inspirierte, bleibt auch 2004 eine Alternative für Mucker mit Hang zum Unkonventionellen.