Clutch
Strange Cousins From The West
Text: Jan Schwarzkamp
Es ist eine ewige Streitfrage. Ist es nun gut, wenn eine Band stagniert, sich treu bleibt und das abliefert, was man von ihr will? Oder ist es besser, wenn sie experimentiert, sich weiterentwickelt und Neues ausprobiert? Die Antwort ist schwer, da in beiden Fällen eine Band, ein Album enttäuschen kann. Was zählt, ist der Song. Und solange der funktioniert, funktioniert auch die Band. Das haben Clutch anscheinend verinnerlicht, denn wirklich Neues, Erstaunliches oder Überraschendes hat das neunte Album nicht zu bieten. Trotzdem taugt es. Es groovt an allen Ecken und Enden, was mal wieder Schlagzeuger Jean-Paul Gaster zu verdanken ist. Dieser Mann hat das Metronom gefressen. Neil Fallons gewohnt mürrische Männerstimme liefert weitere altbekannte Koordinaten. Was für einen Hauch von Innovation sorgt, ist die Slide-Steelguitar auf “Motherless Child”. Bei “Witchdoctor” darf dann mal eine Hammondorgel erklingen, und abgeschlossen wird mit dem spanisch gesungenen “Algo Ha Cambiado”, einem Cover von Poppo’s Blues Band. Das wär das. Entweder, man liebt Clutch weiterhin, oder man gibt endlich auf, es zu versuchen. Wünschenswert wäre es gewesen, hätten sie die (instrumentale) Experimentierfreude mal bei ihrer Hauptband einfließen lassen, anstatt vornehmlich beim Seitenprojekt The Bakerton Group. Oder ist das schon wieder zu viel verlangt?
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