Clutch
Sunrise On Slaughter Beach
Text: Michael Setzer
Und doch irgendwie deeper als bisher. Slaughter Beach im US-Bundesstaat Delaware verfügt über gerade mal 200 Einwohner, aber allerlei touristische Angebote und ist äußerst beliebt bei Menschen, die mehr Ruhe als Gesellschaft suchen. Clutch waren offensichtlich auch da. Soul und ein wild pochendes Herz unterm Vollbart hatten sie schon immer, doch auffallend herzergriffen geht das Quartett aus Maryland an seine 13. Platte: die wunderbaren “Nosferatu Madre” und “Mercy Brown” finden einen ungewöhnlich melancholischen Dreh und “Skeletons On Mars” macht gar ein Psychrock-Fass auf. Selbst wenn Clutch nur Clutch sind, weil eben nur sie Clutch sind, spielen sie ihren funky Heavy Rock mit der sexy Gelassenheit von Typen, die beim Wohnungsbrand noch kurz den Hausmüll mitnehmen, weil sie jetzt eh raus müssen. Neil Fallon, Tim Sult, Dan Maines und Jean-Paul Gaster haben die Kunst perfektioniert, nur das Nötigste zu spielen, aber trotzdem pickepacke voll zu klingen. Und mit Verlaub: “Mountain Of Bone”, dieser herzliche Schwinger aus Roots Rock und Italo-Western, ist ein Schicksalsschlag. Wenn einem so was vors Leben rennt: mit nach Hause nehmen und streicheln. “We strive for excellence, yes we do”, singt Fallon. Haben wir vermutet. Nach dem sinistren “Jackhammer Our Names” ist es dann eh klar.
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