CNTS
Thoughts & Prayers
Text: Marcel Buchwald | Erschienen in: VISIONS Nr. 373
Denn CNTS klingen nicht nur verdächtig nach dem musikalischen Chaos diverser Projekte des Faith-No-More-Frontmanns, sie bedienen sich auch personell aus deren erweitertem Konglomerat an Krachmachern aus dem Hause Ipecac. So finden sich in den Lebensläufen von Gitarrist und Produzent Mike Crain, Schlagzeuger Kevin Avery und Sänger Matt Cronk Bands wie Dead Cross, Retox, Qui oder Planet B.
Die Songs von CNTS fügen sich ebenfalls nahezu nahtlos in diesen musikalischen Kosmos ein: Mit einem um Noise-Tiraden erweiterten Grundgerüst aus reduziertem Hardcore schreit, dröhnt und poltert sich das Trio durch die zehn Stücke auf “Thoughts & Prayers”. Das funktioniert meistens gut, etwa in “Smart Mouth” oder “Eating You Alive”, die trotz ihrer im Genremaßstab langen Spielzeit von über vier Minuten spannend bleiben und im positiven Sinne anstrengend sind.
Manchmal übertreiben es CNTS aber auch mit den Experimenten. In “For A Good Time (Don’t Call Her)” etwa nervt nicht nur der von Cronk größtenteils gesprochen vorgetragene und grenzdebile Text, sondern vor allem der billige Elektrobeat. Bei der Kurzweil und dem Hörvergnügen, das “Thoughts & Prayers” ansonsten in seinen knapp 40 Minuten Spielzeit verbreitet, verzeiht man CNTS diesen Ausrutscher aber gerne.
Das steckt drin: Dead Cross, The Locust, OFF!