Codeseven
Dancing Echoes: Dead Sounds
Text: Ferdinand Laudage
Die Crew des Raumschiffs ist außerordentlich gut besetzt: Bei ihrem ‘Equal
Vision’-Debüt haben sich Codeseven sogleich Straylight Run- und Coheed And
Cambria-Produzent Michael Birnbaum an Bord geholt. Das Ergebnis kann sich hören lassen.
Ein ansprechendes, viertes Album hat der Emo-Fünfer aus Winston-Salem zusammengeflickt,
das nahtlos an den Vorgänger “The Rescue” (2002) anknüpft und ansatzweise auf die
Metal-Wurzeln schließen lässt. “Dancing Echoes / Dead Sounds” besticht nicht nur durch
ein aufwändig und originell gestaltetes CD-Artwork, sondern auch durch ein gelungenes
Zusammenspiel zwischen beruhigenden Vocals und seichten Melodien, die ein düsteres
Fantasieszenario aufbauen. Stellenweise betritt man verträumte Klanglandschaften Marke
Sigur Rós, wandelt mit Sänger Jeff Jenkins gedankenversunken über Pfade, die in andere
Sphären führen, wo Angst, Qualen, Trauer und Hilflosigkeit (“The Devil’s Interval”)
allgegenwärtig erscheinen. Codeseven schrecken auch nicht vor elektronischen Einflüssen
zurück (“Nasty Little Revolution”, “Roped And Tied”) und liefern mit “All The Best
Dreams” obendrein ein New-Wave-Stück mit eingängigem Chorus ab. Einziges Manko: Die
Platte braucht weit mehr als einen Durchlauf, um zu zünden. Dafür kann man sie aber
wohl auch noch in zwei Jahren hören.
weitere Platten
The Rescue
VÖ: 01.01.1900