Coheed And Cambria
The Afterman: Descension
Text: Dennis Drögemüller
Schon “The Afterman: Ascension” war in doppelter Hinsicht eine Entdeckungsreise: Während die Hauptfigur Dr. Sirius Amory das alles verbindende Energiefeld seines Universums erforschte, erkundete Coheed And Cambrias Kreativkopf Claudio Sanchez für die Vertonung von dessen Reise seinen musikalischen Kosmos neu. Diese Neugier, die auf dem Vorgänger zu Elektro-Akustik, Space-Pop oder orchestralem Pop-Rock führte, setzt sich auf “The Afterman: Descension” fort, das von Amorys Erlebnissen nach der Rückkehr auf seinen Heimatplaneten erzählt: In “Number City” bekommen die alten Emo-Punk-Harmonien mit stoischem Fuzz-Bass, Funk-Gitarren und Bläser-Einsätzen ein 80er-Pop-Feeling übergestülpt. In der ersten Albumhälfte ist der ungewohnte Song damit noch die Ausnahme, hier dominieren Trademark-Stücke wie “Pretelethal” oder “Key Entity Extraction V: Sentry The Defiant”, deren dynamisch-lauernde Strophen in bombastische Prog-Metal-Refrains münden. Selbst dort hört man aber schon die melancholischen Untertöne, die in der zweiten Hälfte deutlich zutage treten: “Away We Go” und “Iron Fist” balancieren handwarm beziehungsweise elektro-akustisch als Emo-Powerballaden am Kitsch entlang. Und wenn die Computerstimme am Ende vom poppigen Emo-Drama “Dark Side Of Me” fragt: “Sirius, is this what love is?” und danach in “2s My Favourite 1” die Herzen fliegen, variieren Coheed And Cambria damit erfolgreich ihren Sound. Ab jetzt wären auch größere Experimente drin.
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The Afterman: Ascension
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