Sänger, Gitarrist, T-Shirt-Drucker, Grafikdesigner und Veganer Ryan Patterson ist so etwas wie das gute musikalische Gewissen von Louisville/Kentucky. Black Cross, Young Widows, Breather Resist und The National Acrobat heißen und hießen seine musikalischen Baustellen neben Coliseum. Verschrieben hat er sich dabei immer dem Geist des Hardcore, der Attitüde des Punk und dem Do-it-Yourself-Ethos. Einen weiten Weg ist er so gegangen – und das hört man “Sister Faith” an. Aus dem Hardcore ist längst Posthardcore geworden, aus dem Punk Postpunk, und statt Motörhead scheinen Patterson mittlerweile Killing Joke wichtiger. Man kann das etwa “Under The Blood Of The Moon” anhören. Aber auch was den Gesang angeht, grüßt Jaz Coleman immer wieder aus den neuen Coliseum-Songs. In den 80ern, als der Begriff Indierock noch nicht gebräuchlich war und Post zeitlich nicht zutraf, bezeichnete man Bands wie Wipers, Hüsker Dü, X oder Mission Of Burma als American Underground. Der Gestus dieser Szene schwingt bei Coliseum neuerdings verstärkt mit. Es deutete sich auf den Vorgängern “House With A Curse” deutlich, auf der Parasites-EP noch deutlicher an. Aber erst mit “Sister Faith” und seinen 13 teils ungewöhnlich langen Songs, schafft es Patterson, seine Vorlieben stimmig auszuformulieren. Am Ende gelingt ihm mit Fuzzbang sogar ein Torche-Song, der angenehm befreit klingt und das melancholische Moment der vorausgegangenen Stücke abschüttelt. So, als sei Patterson endlich mit sich im Reinen, weil er jetzt mehr Emotionen als nur Wut kommunizieren kann.
Punk
Postpunk
Hardcore
Für Fans von:
Hot Snakes
“Audit In Progress”
Killing Joke
“Killing Joke (2003)”
weitere Platten
Anxiety's Kiss
VÖ: 01.05.2015
dto. (Reissue)
VÖ: 12.08.2014
Parasites
VÖ: 27.01.2012
House With A Curse
VÖ: 27.08.2010
No Salvation
VÖ: 24.08.2007