Colour Haze
In Her Garden
Text: Jan Schwarzkamp
Und das ist nicht besonders blumig formuliert, sondern die Wahrheit: Der Sound des beliebten Power-Trios klingt eigentlich und vor allem nach Wüste, In Her Garden ist aber ein Konzeptalbum, das die Pracht eines klassisch angelegten Gartens zur Grundlage hat. Da punktet das Artwork mit naturalistischen Portraits verschiedener Pflanzen, Blüten und Früchte und unter dem CD-Tray findet sich die Skizze eines Heckenlabyrinths. All das ist wesentlich ansehnlicher, als das grelle Eier-Artwork des drei Jahre alten Vorgängers “To The Highest Gods We Know”. Während der mit fünf Songs recht kompakt war – gerade im Vergleich zum reichhaltigen Vorgänger “She Said” – trumpft “In Her Garden” mit 13 Stücken in 72 Minuten auf. Vier davon sind instrumentale Interludes, die eine nette Dreingabe, aber eigentlich verzichtbar sind. Im Mittelpunkt stehen die gewohnt epischen Songs, die einerseits ihre Wurzeln bei grandiosen Jam-Rock-Ikonen wie Grand Funk Railroad, Cream oder Jimi Hendrix Band Of Gypsys haben, in der Gegenwart jedoch in einer Liga mit Motorpsycho oder Elder spielen. Wie immer gibt es gniedelige Längen und hier und da hätten sie die Schere ansetzen können. Aber bei Colour Haze muss man das einkalkulieren. Aufgenommen und produziert hat die Band die Platte wieder selbst, hat sich für Labyrinth Bläser dazugeholt und im indisch anmutenden Lotus pittoreske Streicher. Details und Feinheiten fügen sich in die Songs via Hammond Orgel, zusätzliche Percussion und Sitar. Mit so einem Album lässt sich der eigene Status bestens verteidigen.
weitere Platten
Sacred
VÖ: 14.09.2022
We Are
VÖ: 13.03.2020
To The Highest Gods We Know
VÖ: 13.02.2015
She Said
VÖ: 14.09.2012
Chopping Machine
VÖ: 30.11.1999
Tempel
VÖ: 01.01.1900