Schön, dass es noch deutsche Bands gibt, die nicht meinen, deutsch singen/britisch klingen zu müssen. Die sich einen Dreck drum scheren, wie oft die Genre Stoner und Psychedelic Rock schon totgesagt wurden. Die ihre Alben “Ewige Blumenkraft” oder “Los Sounds De Krauts” nennen, egal ob das irgendwer peinlich finden wird. Seit mehr als zehn Jahren erfreut das eigenwillige Trio Colour Haze aus München Kiffer-Ohren und Spacerock-Herzen; als grobe Orientierungspunkte taugen auch beim siebten Album Bands wie Acrymony, On Trial und die frühen Kyuss. Doch Colour Haze gehen diesmal mit stärkerem Jazz-Einschlag zuwerke. Der simple Doom der Anfangstage ist Vergangenheit, auch wenn die Songs weiter provozierend zähflüssig aus den Boxen kriechen. Das vom Bass geführte “Aquamaria” macht in gut acht Minuten klar, wohin die Reise gehen soll: in den Kern von Blues und Rock, mitten ins Gehirn und zentral in die Motorik. Das geneigte ZNS kann nicht anders, als tief zu inhalieren, wenn die drei Musiker in Obsession versinken. Für die überschaubare Zielgruppe ein “Tempel”. Die konventionellen Gotteshäuser in der Nachbarschaft sollten besser die Fenster schließen.
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