Combustible Edison hatten sich länger zurückgezogen, um über ihre Zukunft als Pioniere des dekadenten Lounge-Geschwubbers zu sinnieren. Heraus kam die Idee: Elektronisch, digital, jetzt! Wer aber erwartet, Combustible Edison würden sich nun an den Zeitgeist anbiedern, als hätten sie ihren eigenen Ansatz von hippen Digital-Cowboys remixen lassen, der liegt völlig falsch. Die Änderungen sind minimal und möglicherweise sogar ein Fall für HiFi-Fachmagazine. So ist z.B. Lauras Aura” einfach nur ein bißchen elektronisch-groovy und Mr Pushkin Came To Shore” benutzt ein klitzekleinwenig einen neuzeitlichen Flanger. Der Rest ist wie immer, und das Spinett klingt auch noch wie immer. Die Produzentenwahl ist dennoch tollkühn: John Holbroock, ein alter Sack, der schon an Hendrix Electric Ladyland” knöpfchendrehen durfte, und unsere allerliebste Elektro-Glatze Scanner. Fällt aber alles – außer in den Credits – kaum auf. Bleibt nur noch die Frage: Wer braucht ein drittes Combustible Edison-Album, außer die Leute, die schon immer alle Plattengrabbelkisten nach den Originalen durchforstet haben und zu denen ich einfach nie gehört habe? Die Platte nach dem Hype ist wohl die schwerste.
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Schizophonic!
VÖ: 30.11.1999