Das Cover ziert ein grimmig drein schauender Totengräber. Er hat seine Schaufel im Anschlag und scheint entschlossen zu sein, echte Liebe zur Musik wieder aus und alle geschminkten, sich unverhohlen am Hardcore bedienenden Screamo-Bands wieder einzugraben. So ist “Wake The Dead” gleichzeitig Titel und offensichtliche Marschroute. Um aber Missverständnissen vorzubeugen: Comeback Kid spielen leidenschaftlich versierten Old-School-Hardcore und erfinden hier keinesfalls das sprichwörtliche Rad neu – sie polieren höchstens liebevoll dessen Felgen. Im Prinzip gleichen sich die Songs, kraftvolle Metalmoshparts folgen auf wüstes HC-Gebolze und die leicht zu lernenden Crew-Shouts setzen natürlich in den erwarteten Momenten ein. Dennoch fesselt irgendetwas, es muss mehr sein als die kraftvolle Produktion oder das sympathisch nach Daryl Taberski von Snapcase klingende Schreiorgan von Scott Wade. Vielleicht ist es gerade die Sturheit, konsequent schnelle und aggressive, aber ebenso eingängige Songs zu schreiben und dabei gekonnt mal an Boysetsfire, Sick Of It All oder auch Dynamite Kid zu erinnern. Auf jeden Fall schaffen es Comeback Kid, neun packende kleine und zwei richtig große Hits (“Wake The Dead” und “Partners In Crime”) abzuliefern, von denen besonders der Titeltrack vor Staunen offene Münder in den Kajal-verschmierten Gesichtern auf den Tanzflächen zurück lassen dürfte. Und das ist auch gut so.
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