Ihr primitives Gemisch aus Doom und Sludge beweist, dass stumpfe Waffen immer noch die stärkste Wirkung durch wiederholten Gebrauch entfalten. Dazu kommt ein skurriler Humor, der nicht nur in Songtiteln wie “Volt Thrower” durchscheint: Conan bezeichnen ihre Spielart selbst als Caveman Battle Doom und geben sich jede Mühe, diesen Begriff auf “Existential Void Guardian” musikalisch mit Leben zu füllen. Dabei bleibt das Trio aus Liverpool auf seiner bekannten, barbarischen Linie. Archaisches Schlagzeug, jede Menge Fuzz und roher, animalischer Gesang beherrschen die Stimmung. Produziert ist das Album verwaschen und matschig, aber auch angemessen massiv, was dem Höhlenmensch-Setting zugutekommt. Der verkrustete Sound lässt den einfach gehaltenen Sludge nur noch mehr knallen. Doch vollkommen eindimensional ist “Existential Void Guardian” nicht. Für Abwechslung sorgt etwa das Gesangsduell, das sich Gitarrist Jon Davis und Bassist John McNulty über mehrere Runden liefern. Im ungewohnt melodischen “Eye To Eye To Eye” spielen sie so elegant mit verschiedenen Stimmen, wie man es sonst eher von Kylesa oder frühen Mastodon kennt. Zwischendurch lassen sich Conan in “Paincantation” sogar zu einem Grind-Zwischenstopp hinreißen, der sich überraschend gut in die Albumatmosphäre einfügt. Am besten sind die drei Engländer aber, wenn sie wie in “Volt Thrower” nicht erst über einen blutigen Berg aus den Schädeln ihrer Feinde steigen und in gut drei Minuten zum Punkt kommen. Alles andere ist zwar auch schön uga-uga, aber auf Dauer auch ermüdend.
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