Zumindest thematisch, auf musikalischer Ebene klingt “Dear Hurricane” zwar runder und ausgefeilter als sein Vorgänger “Up There, Not Here” (2015), verfolgt aber ähnliche Alternative-Rock-Ansätze. Inhaltlich versuchen Congoroo, falsche Entscheidungen der vergangenen Jahre zu verarbeiten und das Beste für sich daraus zu ziehen. Das beginnt in den ersten Takten von “Elephant Girls” ausgesprochen friedfertig, wird jedoch schnell abgelöst von ungestümen Gitarrenriffs, die den Opener zur ersten stadiontauglichen Hymne des Albums erblühen lassen.
Diese Qualität halten Congoroo in den folgenden Songs, mal mit ein wenig mehr Balladencharakter wie in “My Spooky Forest”, mal – wie in “Grey View” – spielen die Gitarristen des Quartetts ihre Fingerpicking-Qualitäten aus und mal kommen sie wie in “Unavoidable Headache” mit einem Heer an Powerchords in Biffy Clyro-Manier daher. Trotz zahlreicher Parallelen zum eingängigen Stadionrock von Genrespitzen wie den Foo Fighters, verfügen die Songs von Congoroo über eigene Nuancen, allen voran stechen die zweistimmigen Gesangsparts der Brüder Mathias und Stefan Schmidt heraus. In “Fly On The Pie” fassen Congoroo die Sachlage passend zusammen: “Underestimate us/ And see how that goes.” Unterschätzen sollte man Congoroo nach diesem Album definitiv nicht mehr.
Das steckt drin: Biffy Clyro, Foo Fighters, Hundred Reasons