Conor Oberst
Outer South (Conor Oberst And The Mystic Valley Band)
Text: Philipp Welsing
Wobei er Gott sei Dank noch nicht angekommen ist. Im Gegensatz zu seiner Ex Maria Taylor – da kann der Linedance schon starten, während alle ohne Hut und Stiefel auf Durchzug stellen. “Outer South” hat noch zu viel Spaß am Indiesong, um im Format-Country zu versumpfen. Und dann trotzdem erst mal ein großer Alter: Da klingt Oberst in “To All The Lights In The Windows” doch glatt wie der wiederauferstandene Lee Hazlewood. Was natürlich geschmackssicher ist, gleitet dann auch in einen fast Calexico-ähnlichen Sound über, präsentiert den Protagonisten und sein unsicheres Vibrato so, wie wir die beiden zusammen wollen. Einen Song weiter wartet weder der eine noch das andere. Schade. Und auch daran muss man sich wohl gewöhnen: Jeder der Mystic Valley Band schreibt seine eigenen Songs – und singt sie auch. Ein weiterer Schritt Obersts aus dem Rampenlicht, und nicht zwangsweise ein musikalischer Gewinn. Fehlt er, fehlt alles. Und auch wenn es ihm selbst wohl am liebsten wäre, wenn die nächste Platte nur unter “The Mystic Valley Band” firmierte – manchen wäre es einfach lieber, er wäre wieder allein mit seiner Gitarre. Ziehen wir die egalen von den mit 16 viel zu vielen Stücken ab, bleibt tatsächlich noch ein durchweg sehr gutes Album. Jetzt aber bitte zügeln, die Cowboy-Ambitionen.
weitere Platten
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