0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Copenhagen
    Sweet Dreams

    VÖ: 27.01.2006 | Label: Fower Shop Rec./Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Orchestrale Lieder einer europäischen Gruppe mit Sitz in London. Schön wie die Hauptstadt Dänemarks im Frühling, aber dennoch: Die Sonne ist hier der Feind.

    Die Größe der Musik von Copenhagen ließe sich schon an der bloßen Anzahl der eingesetzten Instrumente festmachen. Geigen und Bläser, Harfen und Vibrafone – dies Gruppe um den Briten Neil Henderson und den dänischen Pianisten Kirsa Wilkenschildt ist ein enormer Klangkörper. Aber Achtung, die Popgeschichte lehrt uns, dass die bloße Quantität an Arrangiermöglichkeiten mitunter die Motivation verwässert, zwingende Lieder zu schreiben. Copenhagen jedoch verführen mit ihrer zweiten Platte zum schnellen Urteil, dies könnte ein Meisterwerk sein. Zu verführerisch beginnt der Reigen; vor allem “Eleanor” wird dem Albumtitel von den süßen Träumen gerecht und schenkt uns schönste Illusionen, verharrt nicht in schleppender Melancholie sondern bietet angenehmen Swing. Und auch die Geschichten von Frauen (es tauchen viele Namen auf) oder fiesen Haifischattacken leben von ungewohnten Worten und Bildern. “Sweet Dreams” ist keine dieser melancholischen Klischeeplatten, die regelmäßig aus England kommen. Dafür denkt diese Band zu europäisch und klingt zu sehr nach Berliner Salons und Pariser Clubs. Der clevere Klang der Metropolen entzuckert ein Album, das – wenn es zur richtigen Tageszeit und Stimmung läuft –magisch wirkt. Nur im ersten Sonnenschein des Frühlings geht die Faszination ganz schnell verloren, ganz einfach, weil die Größe dieser Musik dann einengt statt Raum zu lassen. “Sweet Dreams” bleibt ein Meisterwerk im Zwielicht.