Lateiner wissen, “MMXXIV” steht für das Jahr 2024 und bringt zwischen Triumph und Tragödie zusammen, was zusammengehört. Es verbindet die zwei bisher veröffentlichten EPs von Copse, ohne dass neue Stücke dabei wären – was schade ist.
Mit prasselndem Regen und einer verträumten Gitarre fängt “MMXXIV” an, bevor einem die keifende Giftigkeit von Sänger Ed Garrood-Gibbs Todessehnsucht näherbringt und das Lichtgeschwindigkeits-Schlagzeug von Ryan Westwood einsetzt. So stellt man sich Katharsis vor. Copses atmosphärischer Black Metal erzeugt durch die Gitarren eine Positivität, die im Kontrast zu den übrigen, düsteren Elementen steht. Selbst bei der Energie von “Old Belief” bleibt das Gleichgewicht zwischen ekstatischem Post-Hardcore und den dunklen Nuancen des Black Metal erhalten.
Das Album endet mit “New Despair”, einem 15-minütigen Longtrack, das den ersten Klargesang enthält, der im Emo-Stil der 00er Jahre intoniert wird – Balsam für die geschundene Seele. In knapp 40 Minuten präsentiert “MMXXIV” die Essenz von Post-Black-Metal mit eindringlichen Melodien, intensiven Crescendos und dem klaren Versprechen, dass in jeder Dunkelheit auch Schönheit steckt. Ziemlich wild für eine Band, deren Gitarrist sich Bono nennt.
Das steckt drin: Deafhaven, Ghost Bath, Oathbreaker