Copyright
The Hidden World

Sie können Songs schreiben, sie verstehen sich auf solides Rocken, und nette Spannungsbögen bauen können sie auch. Trotzdem bleiben Copyright mittelmäßig.
Diese kanadische Band hat bereits alles hinter sich, bevor man hier überhaupt das erste Mal von ihnen Notiz nimmt: Ein schräges Frühwerk, Streitigkeiten mit den Plattenfirmen, mehrere Jahre im Drogensumpf, die große Rückkehr als Phönix aus der Koks-Asche und viele Umbenennungen obendrein – darunter so schlaue Namen wie Circle C, Flour, Mo, Slow oder Christian Thor Valdso`s Freeze-Dried Dog. Das dritte Album des Vierers aus Vancouver ist das erste, dass es bis nach Europa geschafft hat. Es stellt ein eindeutig zweischneidiges Vergnügen dar, denn schlecht, unmusikalisch oder unnötig sind Copyright durchaus nicht. Und doch ist man am Ende der Platte etwas ratlos. Denn man fragt sich: Braucht man eine gescheite, lebenserfahrene Mischung aus den guten bis besseren Momenten von The Cult, David Bowie, John Lennon, Iggy Pop, Aerosmith und den Rolling Stones? Bestimmt, in manchen Situationen. Zum Beispiel, wenn man keine Platten der zuvor genannten greifbar hat oder eine kurze, ernsthafte Rockentspannung für zwischendurch sucht. Aber sonst? Hm.