Hippies! Jetzt haben wir’s gesagt und wollen das nie, nie wieder tun, wann immer es etwas über The Coral zu berichten gibt. So wie jetzt, da ihre dreieinhalbte LP erscheint. “The Invisible Invasion” heißt sie, und so sehr man rätseln mag, von welchem Einmarsch The Coral hier wohl sprechen – ihren eigenen können sie kaum meinen. Der nämlich verlief höchst sichtbar vor den Augen einer selten einhelliger erstaunten Musikwelt: Sommer 2002 war’s, als sechs blutjunge Knaben aus der westenglischen Provinz den ollen Merseybeat nicht neu erfanden, jedoch so nachhaltig reanimierten, dass er heute – man denke an The Bees, The Zutons oder Super Furry Animals auf “Phantom Power” – fast lebendiger wirkt als in den frühen Sechzigern. Und auch wenn dem homogenen Stilgemenge aus Rockabilly, Skiffle und Rhythm’n’Blues wohl kaum eine Zukunft als abermals populärste Populärmusik der Welt in Aussicht zu stellen ist, The Coral tun mit “The Invisible Invasion” wie gehabt alles erdenklich Gute dafür. Hier türmt sich eine haushohe Orgel-Wand auf (“The Operator”), dort schweben kunterbunte Synthie-Seifenblasen durch den Raum (“A Warning To The Curious”), und wer sich nicht richtig festhält, den reißen die Gitarren-Sägen in “Arabian Sand” mit. Meist sonnenselig, manchmal beklemmend tragen The Coral ihre Stücke vor. Und freilich immer extra-nölig, womit sich das Klischee erklärt (und weiterhin erhärten wird), hier handele es sich um eine Band verspulter… Aber das wollten wir ja nie, nie wieder sagen.
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