Das Zweitwerk des niederländischen Quartetts aus dem Nowhereland um Deventer überzeugt vom ersten Moment an. Unglaublich wohltuend heben sich die ungeschliffenen Krachattacken von dem allgemeinen Weichspül-Produktionsmatsch der allmonatlichen Veröffentlichungswut im Bereich “Alternative” ab. Wo das erste Album “Taurus No Bull” seinerzeit von Bruder Banasiak noch mit Daisy Chainsaw verglichen wurde, würde ich heute eher eine vage Verbindung zu einer garagigen PJ Harvey oder zu gut gelaunten Sonic Youth herstellen. Aber wie auch immer: “Hear! See! Feel! Taste!” ist laut, schräg, ungehobelt, mal brachial und mal spannungsgeladen und zieht dabei fies an deinen Backenzähnen. Sängerin Simone Holsbeek schüttet dir so ungestüm ihr Herz aus, daß du bereitwillig auf einen Abend unter Freunden verzichtest, um dich ganz ihrer Stimme zu widmen. Schön dreckig!