Über den Musikstil Acid Jazz spricht bekanntermaßen kein Mensch mehr, und so müssen sich die jungen Helden dieses Genres wohl oder übel neu erfinden. Nach drei wirklich guten Alben für das vor ein paar Jahren äußerst innovative Label Acid Jazz haben sie mit ihrem Labelwechsel zu Big Cat auch den Versuch einer musikalischen Kurskorrektur vorgenommen. Natürlich erinnern Songs wie Winky Wagon” noch an alte Glanzzeiten wie Mini” oder ihre Lemmy Kilminster-Adaption Motörhead”, allerdings klingen diese über weite Strecken wie ein Abklatsch ihrer selbst. Sie selber nennen es Herbie Hancock- und Earth, Wind & Fire-beeinflußte Popmusik, und sie haben ihre bisherige Instrumentierung um soulige Bläsersätze und Schmalzorchestren erweitert. Ehrlich gesagt, hat sich so richtig viel jedoch nicht getan. Außer vielleicht der Tatsache, daß ihnen ihre bisherige Funkyness und die Fähigkeit, Hooklines zu schreiben, die beim ersten Hören zünden und beim fünfzigsten Hören immer noch brennen, abhanden gekommen zu sein scheint. Und differenziertere und opulentere Instrumentierung macht die Musik noch lange nicht besser. Wollte man damit vielleicht mangelnde Songideen kaschieren? Schade drum.