Drei Alben hintereinander in der derselben Besetzung hat es bei C.O.C. vorher noch nie gegeben. Kein Wunder, dass die Südstaaten-Kapelle ihren fetten Whiskey-Rock weiter perfektioniert.
Pepper Keenan hat zwei Probleme, die direkt zusammen hängen: Er ist einer der besten Freunde von Metallicas James Hetfield und er singt in einer ähnlichen Liga. Trotzdem krebsen C.O.C. seit Jahren im Underground herum. Das ist schade, denn ihr aktuelles Werk hat alles, was eine Rock-Scheibe im Jahr 2000 haben muss: fette Gitarren, gute Hooks und einen eigenständigen Sound. Das Quartett macht aus seiner Herkunft keinen Hehl, dieses gewisse Freiheits-Feeling ihrer Heimat schwingt unterschwellig in jedem der 13 Songs mit. Und Pepper hat als Sänger genau das, was man wohl als Eier bezeichnen kann. Zwischen Shouten und Singen beherrscht er jede Nuance, animiert somit automatisch dazu, mal wieder die Luftgitarre im Heavy Metal-Ausfallschritt einzusetzen. Zudem ist diese Band so eingespielt, wie man es nach langen Jahren auf der Bühne und im Proberaum nur sein kann. Selbst die vier Jahre Pause nach “Wiseblood” (1996) merkt man kaum. Die Jungs leben ihre Musik, wissen, was sie am besten beherrschen, wie sich weiterentwickeln können, ohne peinlich anbiedernd zu werden (in Doublewide verzeiht man Pepper sogar die Enter Sandman-Adaption When I die before I wake). Allein die Vielfalt der Gitarren-Sounds auf dieser Scheibe sollte überzeugen, selten hat man so viel handwerkliche Abwechslung genossen, obwohl jeder Song eindeutig die typische C.O.C.-Handschrift trägt. Irgendwo zwischen Metal und Southern Rock haben die Vier eine Lücke gefunden, die sie perfekt schließen. Die beiden Bonustracks Rather See You Dead (eher punkig) und Steady Roll… (Stampfrock Marke AC/DC) dagegen zeigen die Extreme auf, zwischen denen sich C.O.C. bewegen. Ein gelungenes Comeback.
weitere Platten
No Cross No Crown
VÖ: 12.01.2018
IX
VÖ: 20.06.2014
Corrosion Of Conformity
VÖ: 02.03.2012
Blind
VÖ: 01.02.2008
In The Arms Of God
VÖ: 04.04.2005
Deliverance
VÖ: 30.09.1994
Animosity
VÖ: 25.10.1985
Eye For An Eye
VÖ: 10.05.1984
Wiseblood
VÖ: 01.01.1900