Corrosion Of Conformity
No Cross No Crown
Text: Jan Schwarzkamp
Der Gitarrist mit der einzigartigen Stimme übernahm nach Karl Agells Abgang auf “Deliverance” 1994 die Kontrolle über die Band. 2006 war sie dann am Ende, und Keenan vor allem mit Down beschäftigt. 2010 raufen sich die drei Gründungsmitglieder zusammen und zelebrieren im “Animosity”-Line-up ihre Vergangenheit mit politisch motiviertem Hardcore-Punk. Es entstehen zwei gute Alben – “Corrosion Of Conformity” (2012) und “IX” (2014) –, die diese Seite mit Ausflügen Richtung Doom, Stoner und Southern Rock kreuzen. Mit Papa Pepper im Sattel hat diese Bastardisierung vorerst ein Ende. “No Cross No Crown” geht zurück zum Sound der Mitt-90er, als C.O.C. sich zwischen Grunge und Stoner behaupten konnten. 14 Stücke hat die Band mit ihrem klassischen Produzenten-Partner John Custer aufgenommen, vier davon sind (fast) instrumentale Zwischenspiele, die als Intros der vier LP-Seiten fungieren. Das zieht die Platte ein wenig in die Länge – und Längen hat “No Cross No Crown” auch so. Schlimm ist das nicht. Die Songs sind gut, wirken unangestrengt, im besten Sinne routiniert. Es ist das angenehme Wiederhören einer Band, die in ihrer bewegten Karriere ihren Trademark-Sound geschaffen hat. Was ihnen 2017 fehlt, ist der Funken Prägnanz, der auf “Deliverance” und “Wiseblood” für eindeutigere Hits gesorgt hat. Das eröffnende “The Luddite” und das folgende (vorab veröffentlichte) “Cast The First Stone” vereinen jedoch C.O.C.s Stärken, “Little Man” verbeugt sich vor Lynyrd Skynyrd und das sechsminütige “Nothing Left To Say” ist schön atmosphärischer Southern-Doom. Hat jemand mehr erwartet?
weitere Platten
IX
VÖ: 20.06.2014
Corrosion Of Conformity
VÖ: 02.03.2012
Blind
VÖ: 01.02.2008
In The Arms Of God
VÖ: 04.04.2005
Americas Volume Dealer
VÖ: 23.10.2000
Deliverance
VÖ: 30.09.1994
Animosity
VÖ: 25.10.1985
Eye For An Eye
VÖ: 10.05.1984
Wiseblood
VÖ: 01.01.1900