Auch wenn Frontmann Brendan Murphy natürlich alles andere als zufrieden klingt, wenn er Dinge schreit wie “Tear the tears out of my open eyes/ For I no longer need to drown in the ocean of another”. Wieder verarbeitet er höllische Qualen in poetischen Texten, die auf diesem dichterischen Niveau im Hardcore ihresgleichen suchen. Erdrückende Verzweiflung und auffällig viele Metaphern rund um Messer (siehe Cover), die sich Murphy in die Seele rammt, schreit er sich wieder aus dem Leib – und bekommt diesmal mehr melodische Gesangsunterstützung als bisher, wie auf “Paradise And Plague” und dem im Refrain fast Pop-punkigen “Seperate Wounds”. Noch mehr als bisher fühlt sich “Nothing Left To Love” wie ein Konzeptalbum an, auf dem die komplexe, fast ohne Wiederholungen auskommende Musik den Sänger auf seinem Weg zur Katharsis begleitet. Die erfolgt im Titelsong zum Schluss, wenn Murphy endlich “Will you love me when there’s nothing left to love?” zum atmosphärischen Post-Rock-Instrumental in den Abgrund brüllt. Der sofort wiedererkennbare Melodic Hardcore von Counterparts wird noch progressiver. Je nach Murphys gegenwärtiger Stimmung verstärken extreme Tempowechsel die Schwere von bitteren Zeilen wie “I should have let you die and I live with the regret of my decision” (“Your Own Knife”), während ausufernde und ausgefeilte Lead-Melodien parallel zu Murphy ihre ganz eigene Geschichte erzählen. Das hier ist Hardcore, der so klingt, wie sich ein gutes Buch liest.
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