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    Courting
    New Last Name

    VÖ: 26.01.2024 | Label: Lower Third/Pias
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 371
    7 / 12
    Courting - New Last Name

    Chaotischer Pop statt Genre-Kernschmelze: Auf ihrem zweiten Album bewahren sich Courting nur die Unersättlichkeit ihres Wahnsinnsdebüts – und den Vocoder.

    2022 hatten Courting mit “Guitar Music” das Zeug dazu, Genregrenzen zu sprengen und Gitarrenmusik zu ruinieren: Ihr unverschämter Chaos-Sound aus Black Midi, Blur und Aphex Twin hätte sogar einen waschechten Hype verdient gehabt – noch vor Black Country, New Road. Im zweiten Anlauf will die junge Band immer noch alles und wagt sich mit Studiohilfe von The Cribs statt an die totale Dekonstruktion an eine “Sammlung unserer besten Popsongs und seltsamsten Experimente”.

    Herausgekommen sind tatsächlich seltsame Popsongs – und das im besten Sinne. “Throw” denkt Pop-Punk mit Vocoder und wunderbar bizarrem Text (“The band plays on nine verses of Killing Me Softly/ That’s an awfully nice haircut, where did you get that head from?”) um die Ecke. “We Look Good Together (Big Words)” treibt es wiederum mit Handclaps und überfröhlichem Radio-Beat, der nach Katy Perrys “Last Friday Night” klingt, eine Ecke zu weit. Irgendwo dazwischen: “Babys” als funky Rausschmeißer mit laszivem Saxofon, “Flex” als lupenreiner britischer Indie-Disco-Hit, den Courting mit Barock-Streichern und überdrehten Bläsern schön versalzen und das hektische “Happy Endings” mit Synthie-Finale, das endlich nirgendwo reinpassen will. Also jetzt doch ein Hype um diesen gut funktionierenden Weirdo-Pop? Bis auf weiteres maximal im Vorprogramm der Arctic Monkeys.

    Das steckt drin: Clap Your Hands Say Yeah, The Cribs, Squid

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