Courtney Barnett
End Of The Day (Music From The Film Anonymous Club)
Es ist schon schlüssig, dass Courtney Barnett nach zwölf Jahren die Türen ihres australischen Indielabels mit dem Soundtrack zur Dokumentation “Anonymous Club” über ihre Karriere abschließt. Das instrumentale Werk wird die letzte Veröffentlichung auf Milk! sein.
Das ist allerdings nicht alles, was Courtney Barnett mit “End Of The Day” tut. Was sie auch macht, ist den Soundtrack zu dekonstruieren, darüber zu improvisieren und dann die Puzzlestücke neu zusammenzusetzen. Ziel ist, niemandem vorwegzunehmen, was er oder sie bei den Szenen aus dem Leben der Songwriterin fühlen soll. Das ergibt so weit Sinn, denn auch die Titel von Stücken wie “A To B, B To C” oder “Like Water” sagen zunächst nichts darüber aus, ob es sich um einen traurigen, verzweifelten, erhabenen oder glücklichen Moment aus Barnetts Leben handelt.
Aber man kann sich hinsetzen und darüber sinnieren, warum genau die Gitarre von “Life Balance” und die Gitarre von “End Of The Day” im Intro auf demselben Dur-Akkord hängen bleiben, warum im ersten Song der letzte Ton des Akkords in einem anderen Rhythmus folgt als im zweiten. Man kann das aber ebenso berechtigt einen Hauch zu egozentrisch finden, sich fragen, warum sich keine neuen Bilder beim Hören einstellen. Sich also – denn die Gefühlsrichtung überlässt Courtney Barnett ja gewollt einem selbst – einfach ratlos und gelangweilt fühlen von dieser in ihrer Einfachheit teils fast kindlich anmutenden Soundcollage.
Das steckt drin: Johnny Greenwood, Thurston Moore, Atticus Ross
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