Röchel aus dem Sack: Death Metal goes Gothic. Und schroffe Gitarrenriffs klingen schroff wie Gitarrenriffs. Sollen sie ja auch.
Selten hat mich ein Wort beim Hören einer CD und dem synchronen Lesen der Bandinfo so angesprungen wie “Ruhrpott”. Dort leben Crack Up, und deren finster gestampfter Kreuzüber aus Gothicrock (HIM, The Cult, Tiamat), Deathmetal`n`Roll (Entombed) und skandinavischem Dr. Doomlittle erinnert daran, wie ein Cop namens Schimanski Türen öffnet. Da passt sowohl das gewissenhaft tiefer gelegte zum manchmal sogar erstaunlich poppigen Gitarrenriff, und das Grunzröcheln des Sängers zum Gebolze gemächlicher Deathbanger (“Go To Hell”). Natürlich verträgt das solide arrangierte Stromgitarren- und Shouter-Rumoren auch eine Würzmischung sphärischen Glockenspiels, poppige Hintergrundchöre, Rhythm`n`Blues oder etwas Keyboardsoundteppich. Das fünfte Album von Crack Up dürfte ergo im Szenekontext besehen Gefühl (“Tits & Champagne”) und Härte (“Fuckrock”) vereinen. Freilich würde auch die Umschreibung passen: Wuchtiger Düsterpoprock meets Stumpfness galore. War nicht letztens im Ruhrpott dieser Satanistenprozess?
weitere Platten
Dead End Run
VÖ: 01.05.2000
Heads Will Roll
VÖ: 01.01.1998