Crash Test Dummies
Give Yourself A Hand

Der Titel bedeutet – frei interpretiert – „Mach’s dir selbst“ und deutet an, wo die vierte Reise mit den Crash Test Dummies hingeht. Seit seinem Umzug vom kanadischen Winnipeg nach Harlem in New York macht CTD-Mastermind Brad Roberts jetzt auf Charles Bukowski und Serge Gainsbourg. Lyrisch zieht es ihn ins vulgär-triviale Leben, das natürlich metaphorisch-dichterisch verpackt werden muß. So handelt „Just Chillin’“ vom Taschenbillard, und beim Titelsong „Give Yourself A Hand“ geht es schlicht ums Wichsen. So weit, so gut, denn Roberts abstruse lyrische Fähigkeiten sind über jeden Zweifel erhaben. Wer würde schon einen Song über einen Nieser machen, der zum Verrecken nicht aus der Nase will? „I’ve been down on my knees, I’ve been pissing on trees but the evil thing just won’t come out“, heißt es in „Achin’ To Sneeze“. Das Problem liegt in der musikalischen Umsetzung und die ist umgekehrt proportional zu den ‘volksnah-spannenden’ Song-Themen schlicht langweilig. Vom schwarzen Harlem beeinflußt, versuchen CTD ein paar waghalsige und wenig überzeugende Ausflüge zu Black Music. Vom „MMM MMM MMM“-Pop-Sound wäre aber auch ohne diese Zutaten nichts mehr übriggeblieben. Denn das Schwärzeste am Album ist die düstere Grundstimmung, die zunehmend die Augenlider schwer werden läßt und dem Sandmännchen den Arbeitsplatz streitig machen will.