Man wird nicht als Tänzerin geboren, man wird dazu gemacht. Zuständig dafür ist eine Band, die immer Recht hat und dabei so sympathisch ist, dass es einen umhaut. Und von dort, wo wir vor zwei Jahren nach “We Are Plastic” einfach liegengelassen wurden, mit lauter gutem Indierock im Bauch und dem Kopf voller Stimmen, die nicht müde wurden, uns vorzubeten, warum Crash Tokio zwar so ähnlich, aber nicht so gut waren wie ihre Schwesterband Miles, von eben dort also ziehen uns Pese, Nina, Hase und Seppes mit kräftigem Armruck hoch auf die Tanzfläche. Zeit zum Nachdenken? Vorbei. Vergleiche? Überflüssig. Und jetzt? Tanzen! Die wunderbar hymnischen Refrains, deretwegen wir uns damals von den guten Münchnern haben flachlegen lassen, werfen sie uns diesmal nur noch schwungvoller an den Kopf, die genial großen Melodien gibt es bis zum Nie-wieder-Umfallen und sämtliche neue Synthiepop-Eingängigkeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ohnehin begabten Songschreiber einiges dazugelernt haben. Wenn dann Orgel und Trompete das Runterkommfinale feiern, sind wir hin und weg und längst gemachte Tänzerinnen. Was mit den Jungs ist, wissen wir nicht, aber “Girls Can Dance”, und wir wollen nochmal.
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We Are Plastic
VÖ: 15.11.2004