Eher in britischen denn heimischen Gefilden schwelgen die vier
Süddeutschen, die ein Händchen für Ohrwürmer mit Sturm und Drang zeigen,
während balladeske Ruhe nicht ganz ihre Sache ist. Für den ausufernden
Charakter von “Such A Chase” oder den hohen Kopfgesang von Sänger Pese,
der bei “All Stars Are Set” auf falsche Art unter die Haut geht,
entschädigen Charme und Frische der Umgebung. Direkt und ohne
pathetische Umwege bahnt sich “We Are Plastic” den Weg in den Gehörgang,
Keyboards würzen die melodischen Gitarren, der Gesang sitzt und kann
nach dem kurzen Break bereits problemlos mitgesungen werden. “Thousand
Dollar Five” erhält durch Zwischenparts und Händeklatschen einen sexy
Hüftschwung, der ihm gut steht, und bei “Time And Time” sorgen
vermeintlich ruhige Untertöne für die erste Atempause, die gelungen auf
die falsche Fährte lockt. Crash Tokyo besinnen sich jenseits der
komplizierten Finesse auf Bewährtes, und insgesamt überzeugt das
energetische Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Drums, während die
Synths in den gelungen Momenten für einen gewissen Hot Hot Heat-Faktor
sorgen. Allerdings können erprobte Methoden auch ein Gähnen verbreiten,
und angesichts der Feststellung “Safe In Here” wünscht man sich die
lakonische Dringlichkeit eines “Stop Stop Stop” zurück.
weitere Platten
Heads, We're Dancing
VÖ: 29.09.2006