Als sich Dave Grohl, Josh Homme und Led Zeppelins John Paul Jones 2009 als Them Crooked Vultures zusammenschlossen, standen sie damit nicht musikalisch, aber band-evolutionär in direkter Tradition von Cream, die man heute als erste Supergroup und/oder erstes Powertrio der Rockgeschichte begreift. Eric Clapton von den Yardbirds und die ehemaligen Graham-Bond-Organisation-Musiker Ginger Baker und Jack Bruce (kürzlich verstorben) formierten Cream im Sommer 1966 – und gute zwei Jahre später, kein seltenes Schicksal für Supergroups, war die Band schon wieder Geschichte. Dazwischen warfen Cream freilich mit “Disraeli Gears” einen Albumklassiker im Spannungsfeld von Blues-, Psychedelic- und Hardrock ab, umrahmt von ihrem energischen Debüt “Fresh Cream” und den teils im Studio, teils live eingespielten “Wheels Of Fire” und “Goodbye”. Zwei fabelhafte, danach zwei durchwachsene LPs, schließlich der posthume Nachschlag namens “Live I” und “II” für die Komplettisten unter den Fans – auf diese Faustformel lässt sich die so kurze wie stilprägende Karriere von Cream herunterbrechen. Clapton stieg danach zum Solosuperstar auf, Baker und Bruce dagegen hechelten ihrem früheren Erfolg vergeblich hinterher – ein Missverhältnis, das die Verhältnisse bei Cream im Nachhinein verzerrt. Aber dafür gibt es ja Werkschauen wie diese: Die Box umfasst die sechs Alben in hochwertigen 180-Gramm-Pressungen, die selbst den jüngeren CD-Remasters klanglich klar überlegen sind. Schönes Set!