Unter Create Use Shatter liegen bodenlose Tiefen, in denen atmosphärische Klanggebilde, unberechenbare Ausbrüche und kunstvolle Melodien lauern. Aber die fünfköpfige Band aus Gießen hat gelernt, zu schwimmen. Nach sieben Jahren und zwei EPs veröffentlichen Create Use Shatter mit “Maladies” ein wütendes und schweres Debütalbum, das von beklemmender Atmosphäre und teils erdrückender Melancholie lebt. “Wolves And Vultures” etwa prescht lautstark und mit tragischer Wut voran, während Sänger Philipp Martins zerrissenes Gekeife sich zwischen Wahnsinn und Verzweiflung bewegt und in fünfeinhalb Minuten in größte Ausweglosigkeit steigert: “You may go insane/ Trying to break the coldest of hearts/ Not enough space in my mouth to/ Swallow the memories whole.” Immer wieder fällt die Band in grandiose Posthardcore-Stürme und überrascht weniger chaotisch als vielmehr fokussiert mit verzögerten Ausbrüchen und geschickten Wendungen. Das tragische Lost verzichtet auf brachiale Riffs und nimmt sich genug Zeit für ruhige, melodiöse Töne und herzzerreißend heiseres Geschrei, bevor die Band in den abschließenden Stücken “Salt” und “Summer” im Wechsel zwischen laut und leise fast postrockige Landschaften aufbaut. Create Use Shatter schaffen den Spagat zwischen gewaltigem Krach und gefühlsbetonten Klängen. So zerrissen, fertig und verletzt die Band auf “Maladies” auch klingt, so glaubhaft vertonen sie ihre Emotionen mit melodischem und nach vorne gerichtetem Hardcore.