In “Sex, Death & The Infinite Void” geht es um die Liebe zwischen dem gefallenen Engel Roe und der Sterblichen Annabelle, die zwangsläufig mit Roes Tod endet. “American Noir” stellt einen Nachruf auf diese Figur dar und befasst sich demnach mit Trauer, Einsamkeit und Liebe, die den Tod überwindet. Dabei ist offensichtlich, warum es die Songs nicht aufs Hauptwerk geschafft haben: Überwogen im theatralischen Pop-Punk des Albums noch die Assoziationen zum Emo-Monolith “The Black Parade” von My Chemical Romance, zeigen Creeper auf diesem Nachklapp ihre Liebe zum Classic Rock. Bei der Single “Midnight” etwa schwingen Patti Smith und Fleetwood Mac mit, besonders die im leidenschaftlichen Duett gesungenen Liebesbeweise “Because midnight belongs to you and me” erinnern an Smiths Hymne “Because The Night”. Anders als “Sex, Death & The Infinite Void” wirkt American Noir nahbarer, setzt nicht immer auf Bombast, sondern holt einen auf der menschlichen Ebene ab, was die Songs nicht weniger eindrucksvoll macht. Damit ist die EP ein wertvolles Beiwerk zur Hauptgeschichte, das nicht nur das Creeper-Universum weiter auffächert, sondern zudem zeigt, dass die Briten auch mit weniger Prunk fantastische Songwriter sind.
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