Mit Ausnahme ihres Krachersongs Eyes Of Suffering war ich nie ein ausgesprochener Anhänger von Crematory, weil mir ihr Sound für Gothic Metal-Verhältnisse zu wenig düster und diabolisch klang. Mit Act Seven haben sich Crematory jedoch in eine erfrischend moderne Richtung entwickelt. Statt ausgelatschte Klischees unnötig zu strapazieren und die Songs in eine gewollt emotional schwülstige Richtung zu manövrieren, kombinieren sie die gängigen Mixturen mit knackigen Riffs, die bisweilen an Fear Factory erinnern. Bei Fly keimen in den Strophen dank der monotonen Stakkato-Riffs in Kombination mit den deutschen Texten und treibenden Keyboards sogar gewisse Vergleiche zu Rammstein auf. Alle Ähnlichkeiten gelten allerdings bestenfalls als lose Anhaltspunkte, denn Crematory bewahren sich ihren eigenen Sound. Der erwirbt sich mit eingängigen und poppigen Melodien etliche Sympathiepunkte, die nicht zuletzt von den melodischen GastsängerInnen Michael Rohr (Century), Kalle Friedrich (Giants Causeway) und Lisa Mosinski (Dark) herrühren. Herausragend ist in diesem Zusammenhang das wirklich tolle Memory.
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Awake
VÖ: 01.01.1900