Stephen Pedersen hat eine bewegte (musikalische) Vergangenheit hinter sich: Er war Gründungsmitglied von Cursive und spielte dort bis 1998 Gitarre, siedelte dann um nach North Carolina und gründete The White Octave, löste die Band 2001 nach zwei Alben wieder auf und kehrte zurück nach Omaha. Gemeinsam mit einigen der üblichen Verdächtigen aus der Saddle-Creek-Szene hat er nun “En Garde” eingespielt. Bright Eyes-Drummer Mike Sweeney und Desaparecidos-Keyboarder Ian McElroy halfen bei den Aufnahmen, Gastspots hat natürlich auch Conor Oberst himself. So kann es kaum verwundern, dass das Debüt von Criteria in etwa wie eine indierockige Mischung aus Bright Eyes und Desaparecidos klingt, zumal Pedersen einen ähnlich brüchigen Gesangsstil wie Oberst pflegt. Allerdings – und da ist der Haken – kann Pedersen nicht ganz mit dessen Songwriting-Qualitäten konkurrieren, so dass “En Garde” insgesamt zwar angenehm durchläuft, einen aber kaum in Aufregung versetzt. Fast alle Songs sind im Midtempo angesiedelt, aus dem Rahmen fällt allenfalls der letzte Song “Rescue Rescue”, der durch die Keyboards und den leicht angezerrten Gesang an The Faint erinnert, dabei aber doch recht eigen ist. Ein wenig weiter hätte sich Pedersen also ruhig aus dem Fenster lehnen dürfen, denn so ist “En Garde” vor allem eins: nett.
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