Lang, länger, am längsten. Über 65 Minuten Sound haben Crosscut auf ihr neues Album gepackt. Würde man das phantasievoll in Zentimeter umrechnen, so würden die fünf Ruhrgebiet-Boys im Pornofilm solide Mannsbilder abgeben. Indes ist Länge nicht alles – und dennoch bluffen Crosscut mit einem der Längsten. Da wäre zuerst die Wurzelbehandlung: Anthrax moshrappten mit Chuck D (Public Enemy) “Bring The Noise” und die New Yorker S.O.D. mutierten zu Knüppelmonstern. Crosscut kennen das alles. Die Doublebass können sie zudem ähnlich früher Fear Factory durchballern, etwas Speed- und Thrashmetal (Slayer) müssen sie auch Ende der 80er Jahre gehört haben, und Metallica-Balladen sowieso. Später im Leben gab es dann ganz mächtig viel Pantera und Vision Of Disorder auf die Ohren, und heute hört man System Of A Down und Korn – und die Emil Bulls, die aus jenen Utensilien des Heavy-Metal-Werkzeugkastens nebst DJ-Action schon das Beste verschraubten. Crosscut gießen derlei Einflussvielfalt nunmehr in die Form ihres zweiten Albums. Dieser ‘musikalische Cocktail’ wird dann zum längsten Geklaute-Riffs-Medley der Welt. Gewürzt wurde es von Braz (4Lyn) und Mille Petrozza (Kreator) mittels gesanglicher Gästeparts. Ändert nichts am Urteil: Langweilig.