Dass New Orleans nicht nur außergewöhnliche Rituale wie vergnügliche Trauerzüge und Mardi-Gras-Boobflashing-Albereien zu bieten hat, beweisen die Eisenmänner von Crowbar seit nunmehr 13 Jahren. Richtungsweisende Albumtitel wie “Obedience Thru Suffering” und das defätistische “Time Heals Nothing” beschreiben ihren Leidensweg, der heute in der individualpsychologischen Defizitanalyse “A stronger mind is all I love to gain” mündet. Die Kolosse, die einst mit ihrer Interpretation des Schwergewicht-Metals den Doom aus der mystisch verklärten Nische à la Candlemass, Cathedral und Co. zerrten, zelebrieren also nach wie vor Schwermut in b-Moll. Bestens passend, weil bleischwer, die Gitarrenwände, die sich nicht wie bei anderen Band meterhoch auftürmen, sondern die gewohnt abgrundtiefe SloMo-Breitseite fahren. Wird das Gaspedal selten genug durchgetreten (“The Violent Reaction”), scheppert’s fast so verzweifelt wie damals bei den unheiligen Carnivore. Als Outro gibt’s dann “Life’s Blood” als siebenminütige, versöhnlich-depressive Psychedelic-Kuschelnummer. Dem Hörer bleibt die Wahl: noch niedergeschlagen oder schon niedergewalzt?
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