Kirk Windstein ist Crowbar, so wie Lemmy Motörhead ist. Ein Dutzend Mitmusiker hat der freundliche Doom-Zwerg mittlerweile verschlissen, ohne dass das nennenswerten Einfluss auf die Songs gehabt hätte. Rifflord hat sich Windstein auf die Fingerknöchel tätowieren lassen. Den Titel kann er sich gönnen, schreibt er doch noch immer die massivsten Gitarrenriffs seit Tony Iommi. Denen ist vor allem bei aller scheinbaren Härte eine traurige Melodieseeligkeit zu eigen, die Gitarrenwände fließen wie ein schwerer dunkler Strom und machen Crowbar damit ziemlich einzigartig in der Metal-Welt. Was das betrifft, hat Windstein auch auf “Symmetry In Black” nicht nachgelassen, er ist noch immer ein Meister des melancholischen Soul-Dooms, Regenwettermusik wie von The Cure, nur eben mit Gitarrenbrett. Anders im Vergleich zu Crowbars Genre-Meisterwerken wie “Odd Fellows Rest” oder “Sonic Ex Excess In Its Purest Form ist: Windstein singt zwar weiterhin wie ein liebeskrankes Walross, über Themen wie Hoffnungslosigkeit, Verlust, Ängste und Sucht, allein die Verzweiflung klingt nicht mehr ganz so greifbar wie in der Vergangenheit. Möglicherweise geht es ihm privat derzeit einfach zu gut, um seine Depressionen ungefiltert herauszuschreien. Hinzu kommt ein fürchterlich flacher Drumsound, ohne jegliche Dynamik, und ein statisches Schlagzeugspiel, das dem Album einiges an Blues nimmt. Im Soundgewand der Brüder von Down und gespielt von deren Jimmy Bower wäre aus tollen Moll-Riffgebirgen wie “Reflection Of Deceit”, “Shaman Of Belief” oder dem schwermütigen Instrumental “The Piety Of Self-Losing” sogar noch mehr rauszuholen gewesen.
weitere Platten
Zero And Below
VÖ: 04.03.2022
The Serpent Only Lies
VÖ: 28.10.2016
Sever The Wicked Hand
VÖ: 11.02.2011
Lifesblood For The Downthrodden
VÖ: 07.03.2005
Equilibrium
VÖ: 13.03.2000
Sonic Excess In Its Purest Form
VÖ: 30.11.1999
Odd Fellows Rest
VÖ: 01.01.1998
Obedience Thru Suffering
VÖ: 26.09.1991
Broken Glass
VÖ: 01.01.1900