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    Crystal Commitee
    Forever Overhead

    VÖ: 19.09.2003 | Label: Chalksounds/Green Hell
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12

    Wärme, Schroffheit, Reduktion. Mitglieder von Starmarket, Cobolt und Komeda üben sich im zwanglosen Vereinen der Elemente und erschaffen zeitlos schönen Indiepop.

    Verletzliche, traurige, zauberhafte Musik, die etwas will. Musik, die einen im positiven Sinne an den Sommer der Liebe und zugleich an jene Singer/Songwriter-Tradition erinnert, die Schönheit erst durch Schrägheit hervortreten lässt. Die quengelt, nölt und leidet. Man denkt an Stephen Malkmus, Built To Spill, besagte Starmarket, Beck. Eine dichte, durchgängig verschroben-entrückte Stimmung trifft sich hier mit einladender Wärme und reinstem Popappeal. Wunderschöne Melodien werden angekratzt von schrägem Gesang und kantiger Gitarreninstrumentierung samt ein wenig Orgelei und Elektronik und stehen dann da wie alte Möbel auf der Veranda: angewetzt und schön. Dabei zeigt diese unglaublich luftig und schwebend arrangierte Musik eine beachtliche Bandbreite, ohne jemals die ureigene Atmosphäre zu verlassen. “Blisters From The Sun” und “Suivez Votre Couer” klingen nach den Cardigans, “Unfortunate Son” und “So Sinister” könnten bei aufgedrehten Amps melodisch-knarzige Punkknaller von Randy sein (deren Gitarrist hier einst mitspielte), “Dreams” verwandelt sich fast in Countryrock und “Arctic Wonderland” sowie “Waiting For The Discharge” sind schlichtweg die herzerweichendsten Indie-Nummern der letzten Monate. Und mitten im Wohlklang und Kummer schwimmt plötzlich ein textlich aggressives “SOS” gegen die Verwertungsgesellschaft. Beachtlich.