Cults
To The Ghosts
Cults aus New York zählen zu den Bands, die Anfang der 2010er-Jahre auftauchten und versprachen, Indie ab jetzt ganzheitlicher zu betrachten. Sprich, wir haben das Internet im Griff, wir machen auch in Fashion, es gibt ein Feature eines angesagten Rappers und coole Videos auch. Schade nur, dass Madeline Follin und Brian Oblivion an einer Stelle vergessen haben, weiterhin gute Songs zu schreiben.
War das Debütalbum “Cults” eine tolle Indiepop-Platte, ließen die Aufnahmen danach zündende Ideen vermissen. Als 2020 das fünfte Album “Host” erschien und nur für wenig Aufmerksamkeit sorgte, waren Cults auf Normalmaß geschrumpft.
Die vier Jahre Pause bis zu “To The Ghosts” bedeuten die bis dato längste Auszeit. Zurück kommt die Band nun mit einer Platte, die etwas verträumter klingt als die Werke zuvor. Schon das erste Stück “Crybaby” führt in eine exotische Welt, die Melodien sind süß, der Song wäre gut anzuhören, wenn da nicht am Ende die herumeiernden Synthesizer wären. Es ist sicherlich Geschmackssache, aber der Sinn hinter diesem derzeit angesagten Sound erschließt sich nicht jedem. Vor allem führt das Leiern von der melodischen Grundidee weg, ist also kontraproduktiv. Weil bei “Onions” noch einmal diese Keyboards auftauchen, darf man davon ausgehen, dass Cults die Sache anders sehen. Viel besser sind die Songs, die in die Tiefe gehen, der schönste von ihnen heißt “Hung The Moon” und beschließt die Platte.
Das steckt drin: Beach House, Chvrches, Still Corners
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Cults
VÖ: 29.07.2011