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    Cup
    Jitter Visions

    VÖ: 15.06.2018 | Label: Aagoo/Cargo
    Text:
    4 / 12
    Cup - Jitter Visions

    Selbstgespräche sind super: Es gibt kaum Streit und man hat immer Recht. Der New Yorker Tym Wojcik vergisst leider, dass andere bei seinem DIY-Psych-Punk mithören.

    Das ist Punk von der Kunstschule, irgendwo zwischen den Pixies, Sonic Youth mit Stimmgerät, dem Sub-Pop-Backkatalog vor 1993 und dem Bewusstsein, dass weniger manchmal tatsächlich weniger ist: “Eye See” etwa gibt gerade mal Futter für eine Minute her – Wojcik streckt die Angelegenheit auf die doppelte Länge. “Freddie’s Bounce” wiederum besteht aus zwei Ideen – eine davon wahnsinnig öde, die andere so gut, dass man sie tatsächlich zwei Minuten lang durchnudeln könnte. Eine Kernkompetenz des College-Punk hat Wojcik in diesem selbstreferenziellen Egotrip allerdings völlig vergessen: An die Bands, die er fortwährend zitiert, erinnert man sich heute nur, weil sie sich einst die Mühe machten, Lieder zu schreiben und nicht nur Ideen zu skizzieren. Der in Queens lebende Pole schmort derart selbstverliebt im eigenen Saft, es würde nicht verwundern, wenn er sich auch noch selbst Witze erzählt. Sein achtes (!) Album funktioniert wie faule moderne Kunst: Ein Geistesblitz wird zur Schau gestellt, mögen die Betrachter ihn bitte selbst in irgendeinen Kontext einordnen. Mit etwas Mühe oder wenigstens Liebe wäre aus “Gum Boy” ein Hit und “Jitter Visions” eine bemerkenswerte Platte geworden. Doch letztlich ist das hier der Punk und Psychrock, den sich gentrifizierte Rollkragenpulloverträger bei der Vernissage in der fancy Art Gallery als Amüsement einladen. Es gibt Dosenprosecco, ironische Schnauzbärte und viel zu große Brillen. Einer fragt: „Samma, gibt’s diese Nirvana eigentlich noch?“