Mike, du alter Provokateur, nutzt den Todesschmerz, der jedem jungen Suicidal-Fan noch in den Knochen sitzt und freust dich noch mehr über die Haßtiraden der alten, die sauer sind, weil du erst jetzt da weitermachst, wo du vor zehn Jahren aufgehört hast. “Muir macht jetzt Punkrock”, steht da geschrieben, und kannst dich kaum halten vor Lachen. Deine Plattenfirma verkauft das Ganze als konsequenten Nachfolger der letzten beiden Suicidal-Alben, und es haut dich fast von der Couch. Jemand nennt dich einen Trendsurfer und du bekommst kaum noch Luft. “Wie konnte Muir nur seinen Ruf so gedankenlos verspielen”, das ist das letzte, was dir ins Auge fällt, bevor du zum Hosewechseln ins Schlafzimmer kriechst und dir die Tränen aus dem Gesicht wischst. Dabei konnte doch nichts anderes dabei herauskommen, als ein Punkrockalbum mitten in einer Punkrockrockzeit. Wie sonst versetzt man die Welt in jene Aufruhr, an der du so unendlich viel Spaß hast? Ach Mike, immer noch ganz der Alte.