Und es ist schon in Ordnung, dass sie untergegangen ist. Mit ihr verschwand auch eine Band, an deren musikalische Qualität sich kaum jemand erinnern kann – aber… nun ja, gesellig waren die Songs schon. Ob es sich lohnt, den alten Kram jemals wieder zu hören, das soll nun nicht Thema sein, sondern das achte echte Album von Cypress Hill. Klar wird da wieder gekifft, Pass The Dutch, ja ja, und Gangster gibt es wohl auch noch genug in Los Angeles, egal.
“Rise Up” ist trotzdem eine abwechslungsreiche und gute Platte mit vielen klassischen HipHop-Beats, mit triumphalen Bass-Demonstrationen, mit eingestreuten Gitarren. Die bediente zum Beispiel Tom Morello. Aber die Platte hört sich längst nicht mehr so künstlich und konstruiert gratwandlerisch am Rock-Abgrund spazierend an wie viele ihrer Vorgänger. “Rise Up” ist ein schöner Rückschritt. Nicht nur in der zuletzt falsch abgebogenen Entwicklung von Cypress Hill, sondern auch in der des Rap. Die meisten Stücke auf dem Album klatschen auch ohne moderne Sounds und klingen wie die guten Sachen, die in den späten 90ern HipHop am Leben hielten.
Die Texte sind gar nicht so anarchistisch angelegt, wie es der Albumtitel vermuten lässt. Politische Parolen fehlen beinahe gänzlich, was heutzutage mal eine schöne Abwechslung ist. Bei den Beats auf dieser CD muss man auch gar nicht mehr viel sagen, um Energie und (zumindest inneren) Aufruhr zu transportieren. Und wem das alles irgendwann zu viel wird, der steckt sich einfach einen an.
Artverwandte
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La Coka Nostra – “A Brand You Can Trust”
Wu-Tang Clan – “8 Diagrams”
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