Keine Platte, mit der man die Kumpels aus dem alternativen Jugendzentrum beeindrucken kann. Czerkinsky macht Musik mit angezogener Handbremse, aber er macht es absichtlich und gut. Ein paar dezente Elektronik-Spielereien, Ausflüge ins 60er-Pop-Wunderland, und Anleihen bei Fernsehfilm-Melodien der 70er Jahre – das ist alles, was der Franzose mit dem russischen Namen und der algerischen Abstammung für seine Musik braucht. Czerkinsky sieht sich in der Tradition von Chansonniers wie Gainsbourg. Er kann besser singen, aber das muß nicht unbedingt charmanter sein. Meist wählt er dafür die französische Sprache, selten auch Englisch. Dann wird es allerdings lustig, weil er Ahm ott singt, wenn er meint, daß ihm heiß ist. Gute Platte, die wahrscheinlich bei mehrfachem Hören noch besser wird. Und wer gerne Werbung guckt, könnte Czerkinsky schon kennen: Auf dem Cover pappt ein Aufkleber, der besagt, daß er es war, der den Song zum Blondinen-Spot des Spiegel geschrieben hat. Ob das auch Werbung für den guten Czerkinsky ist, sollen andere entscheiden.
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VÖ: 01.01.1900