Wie bitte? Ich traue meinen Augen kaum, als das CD-Display die Länge der neuen D.R.I. mit 72:54 Minuten angibt. Ach so, Hidden Track, alles klar. Obwohl die Idee nun wahrlich ausgelutscht ist – das Überraschungsei am Schluß, ein Instrumental im Dreivierteltakt, kommt ganz witzig. Ansonsten haben sich D.R.I. kein bißchen verändert – warum sollten sie auch? Der Titel “Full Speed Ahead” ist genauso programmatisch wie dies bei früheren Alben (“Crossover”, “Thrash Zone”) der Fall war, mit voller Kanne wird einem der D.R.I.-typische Mosh-Rhythmus eingehämmert. Da macht es dann auch nichts, daß sich Gitarrist Spike Cassidy an den Produzentenreglern versucht, oder Bassist John Menor durch einen Kerl namens Chumly ersetzt wurde, die vier Amis beweisen fitness as usual – sowohl textlich (gewohnt zynische Gesellschaftskritik) als auch musikalisch (im Info wunderschön mit “Hard-Core-Punk-Thrash-Sound” beschrieben) bleibt alles beim Alten. Für D.R.I.-Fans ein Muß, allen anderen sei wegen leichter Abnutzungserscheinungen in Sachen Songwriting vorheriges Antesten oder doch gleich die `88er Scheibe “Four Of A Kind” empfohlen.