Die Chicks kennen den Namen von Eminems Band nicht? Blödsinn! Immerhin hat die Truppe mit “Devils Night” schon vor drei Jahren an breiter Front Erfolge gefeiert, mit “D12 World” knüpft das schizophrene Sextett nun an das Debüt an. Als Rapper ist Eminem dabei nicht unbedingt präsenter als seine fünf Mitstreiter, dafür fungiert er parallel als Labelchef und Executive Producer. Trotzdem wurden zusätzlich ein paar profilierte Produzenten engagiert, die dem Album eine solide Basis verleihen. Neben dem Aufsteiger Kanye West, der den gar nicht so spannenden Titeltrack bastelte, ist auch Hi-Tek vertreten, der mit “Just Like U” ebenfalls einen – zumindest musikalisch – eher harmlosen Track beisteuerte. Daneben durften sich u.a. Mr. Porter, die Trackboyz und Red Spyda an den Reglern austoben, unvermeidlich ist natürlich auch ein Beitrag von Übervater Dr. Dre, der “American Psycho II” zu einem der düstersten Tracks machte und gleich noch B-Real von Cypress Hill als Rapgast mitbrachte. Daneben stechen vor allem das flott nach vorn bouncende “Get My Gun”, das latent melancholische “How Come” und natürlich die etwas alberne Single “My Band” aus der Masse der Tracks hervor. Gern verzichtet hätte man hingegen auf das knapp einminütige Zwischenstück “Steves Coffee House”, bei dem D12 auf den Spuren der Guano Apes wandeln und eine Verballhornung von “Kumba Ya” liefern. Doch auch wenn man sich angesichts der fast 80 Minuten Spielzeit etwas Straffung gewünscht hätte, sind D12 dank ihrer lyrischen und vor allem humoristischen Qualitäten stets auf der sicheren Seite.
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Devils Night
VÖ: 30.11.1999