Exzessive Experimentierwut und die Lust am Lärm scheinen die Grundvoraussetzungen für einen `Ipecac`-Beitritt zu sein – und diese Eigenschaften bringen eben nicht nur Rockbands wie die Melvins oder Tomahawk mit, sondern auch HipHop-Acts wie Sensational oder Dälek. Letztere stießen mit ihrem 98er-Debüt `Negro, Necro, Nekros` vor allem in Europa auf offene Ohren und gastierten seitdem unter anderem auf den Alben von Techno Animal, 2nd Gen und den Sofa Surfers. Nun zeigt das New Jersey-Kollektiv mit dem düster scheppernden Zweitwerk `From Filthy Tongue Of Gods And Griots`, dass HipHop noch nicht endgültig in der kreativen Sackgasse angelangt ist. Denn was man hier zu hören bekommt, hat nichts mit glatt gebügeltem RnB-Chart-Hop zu tun, sondern strapaziert eine knappe Stunde lang das Nervenkostüm des geneigten Hörers. Dass der Bogen dabei manchmal überspannt wird, zeigt `Black Smoke Rises`, das zwölfminütige Herzstück des Albums, das einem zwar ordentlich entgegen quietscht, fiepst und zischt, auf Grund des völligen Verzichts auf Beats aber äußerst schwer verdaubar ist. Ansonsten gibts nicht viel auszusetzen: Für mächtig wummernde Tracks wie `Hold Tight`, `Speak Volumes` oder `Voices Of The Ether` zapfen Dälek alle denkbaren Sample-Quellen an und stellen sich damit in eine Reihe mit kruden HipHop-Visionären vom Schlage Company Flow (bzw. El-P) oder eben Sensational. So klingt die Zukunft!
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