Dätcha Mandala
Koda
Seit 2009 sind Dätcha Mandala aktiv, haben mittlerweile über 500 Konzerte gespielt. Ein Erfahrungsschatz, den man den Songs auf “Koda” anhört. Standen das Debüt “Rokh” und der Nachfolger “Hara” noch mit mindestens einem Bein im Sludge, scheint das Trio jetzt für größere Aufgaben gerüstet zu sein.
Den Schmutz der Anfangsjahre haben sie zugunsten einer feisten Opulenz eingetauscht. “She Said” macht gleich die Stoßrichtung klar: dicke Riffs, 4/4-Stomp in der Strophe, im Kontrast dazu steht der beinahe poppige Refrain, irgendwo zwischen Muse und Stone Temple Pilots – also Alternative Rock mal anders. Der Titelsong im Anschluss erinnert mit seinem angelesenen Englisch an die Scorpions in ihren Flegeljahren, auch hier kommt der Refrain wieder im 90er-Alternative-Duktus.
Auf Dauer könnte das womöglich ermüden, doch das Trio kann noch mit viel mehr Variablen rechnen: “Om Namah Shivaya” kommt mit leicht psychedelischer Prog-Note, “Love Myself” lässt Luft zwischen die Bretter, klingt dabei mal nach abbaeskem Skandinavien-Metal, dann wieder nach Selbstermächtigungsrock der Marke Placebo. Wie heißt es so schön in einem ihrer Songtitel: “It’s Not Only Rock’n’Roll”. Genau das ist die Stärke von Dätcha Mandala: Wenn es ein Verbindungsstück zwischen Led Zeppelin und Britpop, zwischen Stoner Rock und den Black Crowes gibt – so könnte es klingen.
Das steckt drin: Ghost, Queens Of The Stone Age, Royal Blood
weitere Platten
Hara
VÖ: 05.06.2020